Tischlerei

Der Arbeitstherapeut berichtet

In der Tischlerei können die Klient:innen erleben, wie das Holz:

  • aus dem Wald geholt und auf der Gattersäge in Bretter, Bohlen oder Balken geschnitten;
  • fachgerecht eingelagert und getrocknet und;
  • im Maschinenraum je nach Bedarf bearbeitet und im Bankraum planvoll zu Produkten verabeitet wird.

Da in einer komplett ausgestatteten Tischlerei die Beschäftigungstherapie, Arbeitsprobung sowie das Arbeitstraining angeboten und umgesetzt werden, kann für jede:n Klient:in, ganz gleich mit welchen Ressourcen, eine sinnvolle Arbeit angeboten werden. Hier werden nicht nur die verschiedenen Arbeitsfelder koordiniert, sondern die Tischlerei bildet die Zentrale der Arbeitstherapie.

In der Arbeit in der Tischlerei geht es uns um die Entwicklung des Menschen, nur zweitrangig um die Herstellung von Produkten. Wir prüfen, was die Klient:innen für ihre Entwicklung benötigen und entsprechend danach wird das Arbeitsangebot erstellt.

Der leitende Arbeitstherapeut der Tischlerei beschreibt seinen Arbeitsplatz:
"2001 durfte ich einen ehemaligen Rinderstall zu einer Tischlerei umgestalten. Da der Kostenträger für einen Arbeitsbereich in dieser Dimension keine Mittel zur Verfügung stellt, war sehr viel Improvisationstalent gefragt. Damit war jede:r Klient:in gefordert, beim Bauen mitzugestalten. Es entstand so eine tiefe Verbundenheit untereinander und auch zur Tischlerei. Ein Klient, welcher im Rollstuhl Ssaß, zog sich auf die Rüstung und brachte Deckenplatten an. Jede:r hatte Gelegenheit, seine/ihre Überlegungen und Ressourcen einzubringen.

So ist innerhalb von drei Jahren eine Tischlerei entstanden und dank Fördergeldern konnten noch die benötigten Maschinen beschafft werden. Jetzt arbeiten in der Tischlerei bis zu 36 Klient:innen, betreut von drei Mitarbeitern.

Jedem/jeder Klient:in wird eine individuell dem Hilfeplan angepasste Arbeit zugeteilt. Da die Klient:innen ihren Hilfeplan mitgestalten und sie auch bei der Arbeitsplanung mit einbezogen werden, wird diese in der Regel mit einer sichtbaren Freude ausgeführt. Die Bewohner:innen erleben ihre Arbeit oft als ein Gemeinschaftserlebnis, sehen die Notwendigkeit in der Arbeit und identifizieren sich mit dieser, der Tischlerei und dem Hof. Es macht mir große Freude, wenn ich sehe, wie die Klient:innen untereinander in den Kontakt gehen und sich gegenseitig unterstützen."

Bei solch einer Arbeitsfülle und "Personalstärke" brummt es so richtig in der Tischlerei. Gerade in der kälteren Jahreszeit, wenn die Außenarbeiten zurückgehen wird es in der Tischlerei erst so richtig "warm".

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